Die geheimnisvolle Welt der Pilze des Waldes
Pilze als eigenständige Organismen Pilze gehören weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren, sondern sind eine eigene Domäne des Lebens. Früher wurden sie den Pflanzen zugeordnet - heute wissen wir, dass sie sogar dem Tierreich näher sind als der Pflanzenwelt.
Sie spielen eine zentrale Rolle im Waldökosystem, da sie als Zersetzer organischer Stoffe Nährstoffe wieder in den Boden zurückführen und so Kreisläufe ermöglichen. Gleichzeitig bilden sie komplexe Partnerschaften mit Bäumen, Mikroorganismen und anderen Organismen. Was uns im Wald häufig begegnet und wir oftmals als Speisepilze verzehren, teilt man in Gruppen ein.
Lamellenpilze
Lamellenpilze sind eine der bekanntesten Gruppen unter den Waldpilzen. Die Pilzart wird durch den Aufbau der Lamellen unter dem Hut charakterisiert, auf denen die Sporen produziert werden.
Typische Vertreter sind bekannte Speisepilze wie der Parasolpilz, Schopftintlinge oder Zuchtchampignons, aber auch Giftpilze wie der Grüne Knollenblätterpilz, der Fliegenpilz oder der Pantherpilz.
Röhrlingspilze
Röhrlinge sind eine bedeutende Gruppe im Wald, deren Unterseite statt Lamellen aus Röhren besteht. Diese Struktur dient der Sporenverbreitung durch Röhren, die wie kleine Trompeten wirken. Röhrlinge sind in vielerlei Formen und Größen zu finden, von zierlich bis gigantisch. Bekannte Vertreter sind Steinpilze, Maronenröhrlinge, Rotkappen uvm.
"Nicht-Blätter-Pilze"
In diese Gruppe gehören etwa beliebte Speisepilze wie die Eierschwammerl, die Totentrompete oder die Krause Glucke, die unterschiedlichen Familien zugeordnet werden und die ein vollkommen unterschiedliches Erscheinungsbild haben. Auf untenstehenden Bild hat Akira ganz stolz die Krause Glucke in Herzform entdeckt...
Schlauchpilze
In dieser Gruppe findet man Pilze, die man oft nicht als solche erkennt, wie etwa den giftigen Mutterkornpilz, der Roggen befällt und in früherer Zeit zu schweren Vergiftungen führte - das sogenannte "Antoniusfeuer". Auch Narrentaschen an Zwetschgen gehören zu dieser Pilzgruppe, die aber auch essbare Köstlichkeiten hervorbringt wie etwa Trüffeln oder Morcheln.
Porlinge
Zu den Porlingen gehören die bekannten Feuerschwämme, Zunderpilze oder auch der Birkenporling. Mehr über den heilsamen "Ötzipilz" kannst du >HIER< nachlesen.
Sonstige Pilzgruppen
Auch unter den anderen Pilzgruppen finden sich zum Teil gute Speisepilze. So bei den Sprödblättlern viele essbare Täublinge und Reizker, bei den Bauchpilzen den Riesenbovist und den Flaschenstäubling oder bei den Gallertpilzen das Judasohr.
Wichtiges zum Sammeln von Pilzen
Beim Sammeln von Wildpilzen ist größte Sorgfalt geboten, um nicht durch versehentlich geerntete Giftpilze eine Pilzvergiftung zu riskieren. Es ist nötig, die gesammelten Pilze zweifelsfrei bestimmen zu können - wer sich unsicher ist, lässt die Pilze besser im Wald oder lässt sie von einem Pilzberater genau untersuchen. Eine Bestimmung mittels Apps fürs Smartphone ist KEINE sichere Bestimmung.
Pilze sollten immer in einem luftigen Behältnis gesammelt werden - ideal ist ein Korb. Alte und schimmlige Exemplare bleiben im Wald - sie können gesundheitsschädlich sein!
Verzehr die Pilze so frisch wie möglich und achte darauf, sie immer gut durchzugaren. Etliche Pilzarten sind roh giftig!
Sammle nur soviele Pilze, wie du auch essen kannst und beachte die regionalen Sammelregeln. In vielen österreichischen Bundesländern darfst du maximal 2 kg Pilze pro Tag sammeln, aber es gibt auch strengere Regeln.
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