Ölexlsafterl - Sirup aus TraubenkirschenblütenTraubenkirsche

Eine liebe Teilnehmerin eines Kräuterspaziergangs und eines Spezialseminars aus dem Vorjahr hat mich vor ein Rätsel gestellt: ob man "Ölexln" auch irgendwie verarbeiten kann. Wie so oft lag der Teufel im Detail: ich hatte keine Ahnung, welche Pflanze im Dialekt als "Ölexln" bezeichnet werden. Nach ein bisschen Recherche war klar, das die Traubenkirsche gemeint ist. Und da diese gerade zu blühen beginnt, gibt es heute ein Rezept für ein "Ölexlsafterl" - speziell für die liebe Gitti und alle anderen, die jetzt neugierig geworden sind...

Ölexlsafterl - Sirup aus Traubenkirschenblüten

6 Hände voll Traubenkirschenblüten

1 Liter Wasser

1 kg Zucker

1 Zitrone und 1 Orange in Scheiben geschnitten

25 g Zitronensäure

Zuerst kochst du das Wasser mit dem Zucker und der Zitronensäure kurz auf und lässt das ganze abkühlen. Dann gibst du die Zitronen- und Orangenscheiben dazu. Als nächstes streifst du die Traubenkirschenblüten von den Zweigen ab und gibst alles entweder in ein großes Glas oder einen Topf mit Deckel und stellst es 2 -3 Tage in den Kühlschrank. Danach nochmal gut umrühren, abseihen und nochmal auf ca. 80 Grad erhitzen und sofort in mit kochendem Wasser sterilisierte Flaschen füllen.

Der Sirup schmeckt köstlich mit Wasser verdünnt, macht sich aber auch gut in einem Glas Sekt!

Die gewöhnliche Traubenkirsche

TraubenkirscheIhr lateinischer Name ist Prunus padus und sie kommt aus der Familie der Rosengewächse. Sie ist ein bis zu 15 Meter hoher Baum mit glatter und dunkelgrauer Rinde, die bei Verletzungen unangenehm scharf riecht. Die Blütezeit beginnt ab April, die weißen Blüten stehen in 10 cm langen Trauben beisammen und riechen sehr intensiv. Der Geruch ist bittermandelartig süßlich. Du findest sie hauptsächlich auf nährstoffreichen, nassen bis feuchten Lehm- oder Tonböden in Au- oder Bruchwäldern. Trockene Standorte meidet sie. Die Früchte können gekocht zu Marmelade verarbeitet werden, beachte jedoch, dass die Rinde und die Samen Amygdalin enthalten, welches in Verbindung mit Wasser Blausäure freisetzt und damit giftig ist.

Hast du die Ölexln bei dir schon mal entdeckt oder vielleicht sogar verarbeitet?